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Corona – wie ein Virus den Immobilienmarkt beeinflussen kann

Corona tschau – grün ist das neue grau

Der Wunsch dem meist vollgepackten und schnelllebigen Alltag zu entfliehen wird zunehmend größer. Auszeiten zum Reboot der körperlichen wie geistigen Ausgeglichenheit sind wichtiger denn je. Seitdem der vertrauteste Rückzugsort der Welt, das Zuhause, pandemiebedingt nun auch zum Arbeitsplatz bei vielen umfunktioniert wurde, scheint sich die Überforderung endgültig eingenistet zu haben. Kein Zustand, der dauerhaft tragbar ist.

Corona und das damit entstandene allgemeine Engegefühl sowie die stark reduzierten Möglichkeiten, das Leben ganz nach dem eigenen Gusto zu gestalten, verstärken eine Tendenz deutlich – das Leben mit dem Blick ins Grüne gewinnt zunehmend an Interesse.

Wo früher der bekannte „Urlaub auf Balkonien“ das Highlight der Arbeiterklasse war, darf es heute ein wenig mehr sein. Eine Eigentumswohnung oder gar ein Haus mit Garten, wenige Meter zum Wald oder das Rauschen eines kleinen Baches beim morgendlichen Öffnen der Fenster – die Verbundenheit zur Natur feiert ein Comeback.

Charmante Kleinstädte im Umkreis der hektischen Großstädte sind aktuell die Hauptprofiteure dieser Entwicklung. Wer hier nach Eigentum sucht, möchte das Beste aus beiden Welten kombinieren. 

Der Artikel „Raus ins Haus“ aus der „Wirtschaftswoche“ (Ausgabe Nr. 7 / 2021) beschäftigt sich intensiv mit deutschlandweiten Preisprognosen, ungeahnten Auswirkungen der Pandemie und Trends in der Immobilienbranche.

Entwicklung trotz Stillstand – Corona überrascht

Bei einer Umfrage der „Value AG“, einer bankenunabhängigen Immobilienbewertungsgesellschaft, wurden rund 100 maßgebende Entscheider von Immobilienfinanzierungen befragt. Thema der Umfrage: Welche gilt als die größte und unerwartetste Corona-Überraschung am nationalen Immobilienmarkt. Jeder Dritte gab die nahezu gleiche Antwort – die positive Entwicklung der Haus- und Wohnungspreise. Hierbei rechnen ganze 84 Prozent der Befragten mit einer weiter steigenden Preisentwicklung in den Hauptlagen.

Die Immobilien unseres Landes sind teurer geworden. Baupreise steigen massiv. Fachlich versierte Arbeiter sind hingegen nicht immer leicht zu finden. Wer beispielsweise im letzten Jahr eine Wohnung im Bestand kaufte, müsste dieses Jahr bereits 9 Prozent mehr aufbringen. Mutmaßungen gab es viele – das weder die Nachfrage noch die Preisstandards abnehmen, hätten wohl die wenigsten gedacht.

Seitdem Corona als der wohl aktuell unbeliebteste Erdenbürger gilt, sind Banken bei der Entscheidung Ihrer Kreditvergabe strenger geworden. Das wirkt sich sowohl auf die Liquidität des Kunden als auch auf die Bearbeitungszeit des Kreditantrags aus. Käufer müssen folglich mehr Eigenkapital aufbringen. Die Sorge der Banken, Kreditnehmer könnten Probleme bei der Rückfinanzierung bekommen, sorgt für eine steigende Zahl vollständig abgelehnter, privater Immobilien-Kreditanfragen.

„Der große Immobilienatlas“ analysiert die 50 größten Städte in Deutschland. Lagen, Preise, Dynamik und weitere Faktoren werden genau unter die Lupe genommen. Anleger und Selbstnutzer können sich hier einen detaillierten Eindruck der Marktsituation verschaffen. 

Werfen wir einen kurzen Blick nach Leipzig. Die Kaufpreisentwicklung der Bestandsimmobilien verrät einen Preisanstieg um mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Durchschnittskaufpreis einer solchen Wohnung in Leipzig lag im Jahr 2019 bei rund 2025 Euro. Aktuell liegt er durchschnittlich bei 2375 Euro. Ein Wertzuwachs von sagenhaften 17 Prozent! Auch die Prognose der Mietpreise ist weiterhin positiv. Jedoch ist eine Stagnation in der Preisdynamik deutlich zu erkennen. So nahmen die Preise pro Quadratmeter im vergangenen Jahr „nur“ noch um ca. 3 Prozent zu.

Der Berliner Bär sieht rot

Schon seit längerer Zeit steht es zur Diskussion, ob eine Regulierung der Mietpreise die Lösung zur Bekämpfung des mangelnden Wohnraums sein könnte. Auf dieser Basis trat vor 6 Jahren dieMietpreisbremse“ in Kraft. Sie wurde nun bis 2025 verlängert. 

Für die Stadt an der Spree gelten härtere Regeln. In Berlin greift seit 2020 der Mietendeckel bei zu hohen Mieten. Teilweise wurden Vermieter dazu aufgefordert, die Miete in laufenden Verträgen abzusenken. Dieses Jahr soll am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe diskutiert werden, ob der Mietendeckel in Berlin noch verfassungsgerecht ist. Die zunehmende Mietenregulierung könnte sich „bremsend auf den Anlagenimmobilienmarkt auswirken“, so der jüngste Marktbericht von „Engel & Völkers“.

Die Preisschranken in Berlin ziehen ungewollt Auswirkungen nach sich. Zum einen werden Gutverdiener in beliebten Altbauwohnungen durch die gezügelte Miete begünstigt. Zum anderen folgt ein enormer Einbruch des Angebots an Mietwohnungen. Im Klartext – Ende 2020 wurden hier 68 Prozent weniger vor 2014 erbaute Wohnungen zur Miete angeboten als 2019. Ein entscheidender Grund dafür ist der Mietendeckel für Immobilien, welche nicht als Neubau gelten. 

Lässt man den Neubau außer Acht, kommen laut einer Ermittlung von „ImmoScout24“ insgesamt 137 Interessenten auf jedes Mietinserat. Dies ist mit Abstand der höchste Wert in Deutschland. Daraus kann man ableiten, dass die derzeitigen Preisschranken des Mietendeckels nicht zu ausreichend und vor allem bezahlbaren Wohnraum verhelfen können. Ein größeres Angebot und mehr Neubau könnten richtige Stellschrauben auf dem Weg zu positiven Ergebnissen sein. 

Phantom-Wohnungen und Gewerbeflächen 

Ein Ziel der Bundesregierung war es 2020, die Zahl der neugebauten Wohnungen in Deutschland auf 375.000 pro Jahr zu steigern. Bei 300.000 war Schluss. Das Wort Teilerfolg beschreibt die Situation am besten, denn natürlich ist ein gesteigerter Wohnungsneubau ein Erfolg. Um zu einer sich entspannenden Situation am Immobilienmarkt zu gelangen, ist allerdings weit mehr nötig. Luft nach oben gibt es also noch reichlich.

Zudem kommt, dass die veröffentlichten Zahlen den Bogen ein wenig überspannt haben. So wurden sämtliche Neubau-Projekte des Landes einbezogen. Dazu zählen auch genehmigte, aber nicht gebaute Wohnungen. Et voilà, die „Phantom-Wohnung“ war geboren. Auf dem Papier real, aber in der Realität kann noch niemand darin wohnen. Um echte Ergebnisse zu erzielen, sieht man in der Umwandlung von Gewerbe- und Büroflächen starkes Potenzial. Vergleicht man eine solche Umgestaltung mit Wohnungsneubau, so würden zudem nur ein Drittel der Kosten entstehen. Klingt verlockend, oder? Komplexe Bauvorschriften, zögerliche Ämter, bürokratische Bremsen und langwierige Genehmigungsverfahren sind wie allzu oft in Deutschland der größte Gegner auf dem Weg in eine gesündere Welt.

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