Regenerativer, grüner Strom wird erzeugt, in dem zum Beispiel so genannte Fotovoltaikanlagen auf Dächern installiert werden. Von dieser Methode profitieren seit der Energiewende überwiegend der Kreis der Eigenheimbesitzer. Seit Jahren gibt es für diese Solaranlagen und Wärmepumpen öffentliche, staatliche Förderung und Bezuschussung. So ist es äußerst attraktiv, diese Art der Energiegewinnung zu wählen. Ein positiver Nebeneffekt entsteht, in dem man überschüssigen Strom in das allgemeine Netz einfließen lässt, denn dafür gibt es Entgelt.
Damit auch
Mieter in Mehrfamilienhäusern in diesen Genuss kommen, erlie
s die Bundesregierung 2017 das Mieterstromgesetz. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft, kurz BSW, könnten in den 20 größten Städten des Landes rund 33.000 Fotovoltaikanlagen installiert werden, welche ca. 1,4 Millionen Mieter mit
regenerativ erzeugtem Strom versorgen könnten. Der aus den Solaranlagen erzeugte „Mieterstrom“ muss im Wohngebäude und unmittelbaren Nebenanlagen genutzt werden. Er darf nicht in das allgemeine Versorgungsnetz geleitet werden. Regional erzeugte Energie, welche auch genau dort genutzt wird
– die Intention ist klasse. Um diese im Alltag auch umzusetzen
, sieht das Gesetz eine Förderung von Mietstrom bis 100 Kilowatt installierter Leistung vor. Daraus ergeben sich bis zu 3,8 Cent pro Kilowattstunde Strom. Dieses Angebot gilt nur mit oder nach dem Inkrafttreten des Gesetzes. Der grüne Strom bringt zwar derzeit noch keinen Geldregen, jedoch trägt er zum Image der Wohnungsunternehmen bei, unterstützt die Energiewende und schafft stabile, bezahlbare Strompreise.
Da im Bereich Neubau die Anforderungen der Energiesparverordnung zu erfüllen sind, ist auch hier eine eigene Produktion sinnvoll. Warum dann also nicht diese? Aktuell ist der große Ansturm noch nicht zu sehen, die Resonanz eher zurückhaltend. Da Deutschland bekannt für seine bürokratischen Probleme ist, steht auch dieses Thema vor den steuerlichen und juristischen Hürden. Das Gesetz bedarf also noch einiger Nachbesserungen um letztendlich auch die gewünschten Wirkungen zu erzielen. Kann man nur hoffen, dass diese Verbesserungen adäquat umgesetzt werden und ein Debakel ähnlich der Mietpreisbremse vermieden wird. Wir würden es uns wünschen, grüner Strom und die Umwelt haben es verdient. Go Green. Go Dima.
Quelle: LVZ Nr. 180 | Sonnabend / Sonntag | 4. / 5. August 2018