Razzia in der Eisenbahnstraße – Verstoß gegen das Waffengesetz. Laut Capital wird diese Gegend von alteingesessenen Leipzigern oft als „Un-Ort“ bezeichnet; beherrscht von Drogendealern und anderen Kriminellen. Doch Volkmarsdorf, das Gebiet um die Eisenbahnstraße, hat sich heimlich zu einem Immobilien-Hotspot entwickelt. Es ist geprägt von heruntergekommenen Gründerzeithäusern, die sich sanieren und als Kapitalanlage verkaufen lassen können. Wohnungen im „Marianneum“,dass sich von der Mariannenstraße bis hin zur Ludwigstraße zieht, kosten beispielsweise über 3000 Euro pro Quadratmeter. Diese sind bereits in Vermietung und finden mit einem Preis von 7,50 Euro pro Quadratmeter reißenden Absatz.
„Es ziehen viele Menschen nach Leipzig, die etwas bewegen wollen.“, so Makler Stefan Naether vom gleichnamigen Unternehmen Naether Immobilien.
Diese Bewegung ist gerade im Leipziger Osten stark zu spüren und vor allem zu sehen. Die Messestadt befindet sich im stetigen Wandel. Im Jahr 2016 stieg die Einwohnerzahl um zwei Prozent an und beläuft sich aktuell auf rund 580 000 Leipziger. Dieser Zuwachs macht sich auch in der Wirtschaft bemerkbar. Die Arbeitslosenquote ist auf acht Prozent gesunken. Mieten und Kaufpreise liegen zwar noch unter dem Bundesdurchschnitt, legen aber zu. Durch zahlreiche Neubauprojekte wächst das Angebot an neuen Objekten deutlich.
„Auch in einfacheren Lagen entstehen jetzt neue Miet- und Eigentumswohnungen.“, sagt Andreas Köngeter, Chef des Maklerunternehmens Koengeter Immobilien. Er rechne mit weiteren Preissteigerungen. Der Käuferkreis wächst, seit sich Anleger auch für Neubauwohnungen interessieren.
Statt Druckmaschinen rotieren heute im graphischen Viertel die Baukräne. Wo einst Verlage ihren Sitz hatten, entstehen derzeit Neubau- und Sanierungsobjekte. „LKG-Carré“, „Schumanns Gärten“, „Czermaks Garten“ und „Hofmeister-Haus“ sind einige neue Projekte, die ihren Platz im Stadtbild finden. Besonders gefragt seien die kompakten Neubauwohnungen, berichtet Jürgen Kutz, von der CG Gruppe, welche im Graphischen Viertel sehr aktiv ist.
„Von allen Stadtteilen ist Lindenau derjenige, der sich am produktivsten entwickelt“, so Dima Immobilien Firmenchef Peter Zamarski. Das Viertel verfügt mit dem Lindenauer Markt über ein gewachsenes Zentrum und liegt unmittelbar neben dem beliebten Stadtteil Plagwitz. Am Lindenauer Hafen wird ein neues Quartier mit Hunderten Eigentums- und Mietwohnungen entstehen. Hier gilt das Hafenbecken als Alleinstellungsmerkmal und soll für eine schnelle Vermarktung sorgen.
Das Musterbeispiel für Gentrifizierung. Einst ein sozial problematischer Stadtteil, wo früher Fabriken das Stadtbild prägten, gilt er heute als Stadtteil mit den höchsten Mietpreisen. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt Institutionen, wie der Baumwollspinnerei oder dem Westwerk, welche zahlreiche Besucher anlocken. Doch noch ist Platz für den Wohnungsbau. Auf dem Areal der ehemaligen „Naumannschen Brauerei“ sollen 182 Eigentumswohnungen zur Miete entstehen.
Das Zentrum Nord-West ist wohl besser bekannt als Waldstraßenviertel. Hier sucht man vergebens hippe Bars oder coole Subkulturen. Vielmehr ist dieser Stadtteil eine geeignete Adresse für diejenigen, welche sich Mieten von mehr als 8 Euro pro Quadratmeter und Kaufpreise von deutlich über 2000 Euro pro Quadratmeter leisten können. Auch freie Grundstücke zum Bauen sind eine Rarität. Zwei der letzten Baulücken sind in der Waldstraße 17 und 40 geschlossen worden.
Bevölkerungszuwachs, Wirtschaftswachstum, Image – viel spricht für Leipzig, so das Urteil des Capital Immobilienkompass 2017. Wir wissen um die Vor- und derzeitigen Nachteile unserer Stadt. Doch da wo Spannung ist, entsteht Neues und jedes Viertel bietet seinen eigenen Charme, der von den Bewohnern gelebt und geprägt wird. Herzlich willkommen also in einer der frischesten Metropolen Deutschlands – #LeipzigLieblingsstadt.